Traceability und neue Preisstruktur

Traceability und neue Preisstruktur

Fully traceable. Was bedeutet das eigentlich?

 Vielleicht ist Dir aufgefallen, dass alle unsere neuen Kaffees etwas mehr kosten als bisher. Das liegt nicht etwa daran, dass momentan alles teurer wird, sondern tatsächlich an einer neu gedachten Umstellung in unserem Rohkaffeeeinkauf. Natürlich geht es immer um hohe Qualität und eine spannende Geschichte in der Tasse. Je mehr wir allerdings rösten, desto mehr Verantwortung tragen wir auch. Die Kaffeekommune möchte einen entscheidenden Schritt in Richtung langfristige Handelsbeziehungen gehen und unserer Verantwortung im Ursprung gerecht werden. Unser Ziel ist es, in diesem Jahr ausschließlich fully traceable Kaffees einzukaufen. Kaffees wie der Berco AB oder Magarrisa #4 sind neben dem Las Cascadas und dem Sabana Redonda hierfür erste Beispiele.Was bedeutet das und worum geht es dabei?

Die klimatischen, finanziellen und auch politischen Bedingungen werden Jahr für Jahr in vielen Anbauländern schwieriger. Umso größer wird der Wunsch nach besserer Bezahlung, zumindest im Specialty Coffee Segment. Seit Jahren wird von Begriffen wie "Direkter Handel", "faire und gerechte Bezahlung", "Transparenz", "Nachhaltigkeit im Kaffee" und vielem mehr gesprochen. Nichts davon ist definiert und jeder versteht etwas anderes darunter. Für einige besteht ein erster Schritt in der Transparenz des Rohkaffeeeinkaufs, gemeint ist das Offenlegen jeglicher Zahlen hinsichtlich Produktions- und Einkaufskosten. Fully traceable meint in diesem Kontext, dass man vom Anbau auf der Farm über die Washing Station, den Produzenten, den Transporteur, den Händler bis zu uns in Mainz ganz genau verfolgen kann, wer was wofür bezahlt hat. Ein wichtiger (und tatsächlich genau definierter) Begriff ist hier beispielsweise der FOB-Preis. FOB bedeutet Free on Board und meint, welche Kosten im Anbauland entstanden sind. Daraus kann man dann unter anderem schließen, wie der Farmer und der Produzent bezahlt wird und vieles mehr, was mit Sicherheit auch für Dich als Kaffeetrinker interessant ist.

Wichtig ist natürlich auch, dass nicht nur Du, sondern wir selbst erfahren, wie die Farm und Produzenten bezahlt werden, und daraus relevante Einkaufskriterien definieren. Diese Informationen offenzulegen, ist kein leichter Prozess und damit verbunden, mit neuen Kaffeeimporteuren zusammen zu arbeiten. Zwar sind die Kaffees dadurch etwas teurer geworden, aber wie wir finden auch super lecker.

Dass man diese Zahlen offenlegt, bedeutet selbstverständlich noch nicht automatisch eine faire Bezahlung, gute Bedingungen im Anbauland oder eine nachhaltige Kaffeeindustrie. Transparenz ist unserer Ansicht nach aber ein erster Schritt in eine bessere Zukunft und die Grundlage für Veränderung.


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